Zunächst möchten wir unserer Freude Ausdruck verleihen, dass der Coburger Stadtrat sich entschlossen hat, Kindern aus sozial schwächeren Familien ein kostenloses Mittagessen zu ermöglichen. Fünf CSU-Stadträte waren damit allerdings nicht einverstanden und stimmten gegen dieses Vorhaben.
Der Fraktionsvorsitzende der CSU, Hans-Herbert Hartan, verteidigte zu allem Überfluss anschließend noch das Votum dieser Stadträte. Wir Jusos Coburg – Kronach fragen uns daher, mit welchem Recht sich die „Christlich Soziale Union“ noch als „sozial“ bezeichnet. Mit ihrem Verhalten wird die CSU diesem Anspruch auf keinen Fall gerecht.
Das Echo in der Bevölkerung war ebenfalls überaus deutlich. „Die CSU verkörpert die soziale Kälte“, so war und ist die Meinung unter den schockierten Coburgerinnen und Coburgern.
Besonders überrascht sind wir Jusos über die Tatsache, dass sich nach diesem Ereignis wohl einige Mitglieder der CSU nicht mehr mit ihrer Partei identifizieren können. So schrieb Anna-Carina Schultheiß am 01. August 2008 in einem Leserbrief an die Neue Presse Coburg, sie halte das Verhalten der CSU-Stadträte für inakzeptabel. Bei ihrer Stellungnahme vergisst Frau Schultheiß aber leider, dass sie selbst Mitglied dieser CSU ist. Laut der Internetseite der CSU Coburg ist Frau Schultheiß sogar Mitglied im Kreisvorstand! Stellt sich also die Frage, ob man sich innerhalb der „Christsozialen“ nicht vor einer Stadtratssitzung über derart wichtige Themen austauscht. Frau Schultheiß hätte durch ihren Beruf als Erzieherin Herrn Hartan sicher einige schlagkräftige Argumente liefern können, wieso der Antrag auf ein kostenloses Mittagessen sehr sinnvoll ist. Offenbar klappt diese Kommunikation aber nicht.
Wir rufen daher die CSU-Stadtratsfraktion dazu auf, sich in Zukunft im Vorfeld besser zu informieren. Es wäre im Sinne aller Bewohner Coburgs – insbesondere der Kleinsten.
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