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An die Junge Union: Weil ihr allein doch einsam seid!

Veröffentlicht am 11.09.2007 in Kommunalpolitik

In einem Brief an den Vorsitzenden der Jungen Union Coburg, René Boldt, nahmen die Coburger Jusos Stellung zur Aussage von Boldt, dass die Junge Union die "einzig ernst zu nehmende politische Größe im Jugendbereich der Stadt Coburg" sei.

Lieber René Boldt,

der SPD Politiker Hans – Jochen Vogel sagte einst: „Man muss von Politikern erwarten, dass Wort und Tat übereinstimmen.“.

Wenn man hierbei das Stammwort Tat durch sein bedeutungsverwandtes Wort Tatsache ersetzt, wird offensichtlich, dass Sie gegen diese Grunderwartung, die man in einen Politiker setzt verstoßen haben.

Während der Jahreshauptversammlung der Jungen Union behaupteten Sie diese sei die "einzig ernst zu nehmende politische Größe im Jugendbereich der Stadt Coburg" und bezogen dies sowohl auf ihre Mitgliederzahlen, wie auch auf ihre politischen Aktivitäten. Außerdem bezeichneten Sie sich in diesem Zusammenhang als „konkurrenzlos“. Vielleicht interessiert es Sie deshalb, dass wir – die JUSOS im Stadtverband Coburg – mit nahezu 50 Mitgliedern, einem Durchschnittsalter von ungefähr 25 Jahren und einer positiven Mitgliederentwicklung von 19 Neuzugängen innerhalb des letzten Jahres, uns sehr wohl als eine ernst zu nehmende politische Jugendgruppe betrachten. Hierfür steht nicht zuletzt auch unsere politische Arbeit, die übrigens der Ihren gar nicht so unähnlich ist. Auch wir laden zu politischen Seminaren und hören Vorträge, alle zwei Wochen findet dazu unser Stammtisch statt.

Sind Sie sich also immer noch so sicher „konkurrenzlos“ zu sein?

Übrigens ist Ihre umjubelte, imaginäre Konkurrenzlosigkeit ein Status, den wir weder erstrebens-, noch lobenswert finden. Ist denn nicht der Pluralismus ein Grundstein der Demokratie und ist somit nicht die Konkurrenzlosigkeit einer politischen Gruppierung ein untragbarer Zustand?

Man muss, lieber Rene’ Boldt, nur über den Tellerrand blicken und man stellt fest, dass sich in der Coburger Jugend in Bezug auf politisches Engagement viel bewegt.

Ein Beispiel neben den JUSOS sind dafür die Jungen Grünen, mit denen wir rege im Kontakt stehen. Vielleicht wäre dieser Kontakt zu anderen politischen Jugendgruppen ein Punkt, der Ihnen helfen könnte zu erkennen, dass es auch außerhalb der Jungen Union ernstzunehmende politische Jugendarbeit gibt. Wenn Sie dies allerdings im Gegensatz zu uns nicht als Bereicherung sehen wollen, so könnte Sie vielleicht das Zitat des amerikanischen Schriftstellers Mark Twain dazu bringen über Ihren Tellerrand in die rege politische Jugendlandschaft Coburgs zu blicken. Dieser sagte nämlich:

„Man muss die Tatsachen kennen, ehe man sie verdrehen kann.“.

Im Namen der JUSOS im Stadtverband Coburg
Franziska Bartl, Vorsitzende
Yasmin Schunk, stellvertretende Vorsitzende
Florian Guck, Adrian Heinkel, Oliver Langbein, Christoph Langbein, Antonia Bartl