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Staatsregierung redet sich das G8 schön

Veröffentlicht am 23.02.2010 in Bildung

Zu den heute vom Kultusminister vorgestellten Ergebnissen der Leistungsvergleiche zwischen dem G9 und dem G8 erklärt der Vorsitzende des Ausschusses für Bildung Jugend und Sport, Hans-Ulrich Pfaffmann: „Ein weiteres Mal verteilt Kultusminister Spaenle Beruhigungspillen für Schüler und Schülerinnen und Lehrer. Die sogenannten Leistungsvergleiche sagen überhaupt nichts aus über die Belastung der Schüler, Eltern und Lehrer aus."

Der SPD-Bildungssprecher findet, dass die Kritik von Schülern und Eltern keineswegs entkräftet werden konnte. Dies macht er an folgenden Punkten fest:

1. Ein Leistungsvergleich zwischen der Oberstufe des G9 und des G8 ist kaum möglich. Zu groß sind die inhaltlichen und strukturellen Unterschiede zwischen beiden Oberstufen. Unterschiedlich sind nicht nur die Stundenzahlen und das Bewertungssystem sondern auch die Strukturen. Pfaffmann: „Spaenle vergleicht also Äpfel mit Birnen."

2. Wichtig allerdings ist, dass bei Spaenles Vergleichen der Aspekt der Belastung völlig unberücksichtigt bleibt. Selbst wenn angenommen wird, dass die Leistungen der Schüler im G8 nicht schlechter sind als bei den G9-Schülern, kann das doch nur heißen, die G8-Schüler müssen für die gleiche Leistung viel mehr arbeiten, zu Lasten der Wahlfächer, der Vereine der Erholung und der Gesundheit.

3. Auch der Bedarf an Nachhilfe wird ansteigen, prognostiziert Pfaffmann. Nachhilfe könnten sich aber nicht alle Familien leisten. Pfaffmann: „Die Schülerinnen und Schüler zahlen für die vergleichbaren Leistungen auch finanziell einen unverantwortlich hohen Preis.

Auch der heute gezogene Vergleich beseitigt aus Pfaffmanns Sicht nicht das grundlegende Problem: „Wir brauchen kleine Lerngruppen, einen effektiveren Lehrplan, eine echte individuelle Förderung und mehr Ganztagsangebote. Das ist das Gebot der Stunde. Investitionen im Nachtragshaushalt sind die richtige Antwort auf die Probleme des G8, nicht das Hinbiegen der Fakten in an den Haaren herbeigezogenen Vergleichen."

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