Sozialistisch | Feministisch | Internationalistisch | Antifaschistisch

MdBs Anette Kramme und Andreas Schwarz: Das Altern als Chance begreifen – um die Potenziale älterer Menschen kümmern

Veröffentlicht am 13.01.2017 in Senioren

„Für eine gute Seniorenpolitik – Besser leben im Alter.“ Unter diesem Motto hatten die Bayreuther Staatssekretärin Anette Kramme und der Bamberger Bundestagsabgeordnete Andreas Schwarz im Namen der SPD-Bundestagsfraktion zu einer Diskussionsveranstaltung ins Gemeindehaus St. Georgen in Bayreuth eingeladen.  „Auch den Senioren gehört die Zukunft“, stellte Parlamentarische Staatssekretärin Anette Kramme eingangs der Seniorenkonferenz fest. Trotz des widrigen Wetters waren rund 60 Gäste gekommen, um über die Seniorenpolitik im Bund, aber auch in Stadt und Landkreis Bayreuth zu diskutieren.

Die Alterung der Gesellschaft dürfe, so Kramme, nicht allein mit den Themen Pflege und Rente in Verbindung gebracht werden. Vielmehr erfordere die steigende Lebenserwartung gesamtgesellschaftliche Maßnahmen in allen Politikbereichen – angefangen vom barrierefreiem Wohnraum über die Förderung von seniorengerechten Produkten und Dienstleistungen bis hin zu altersgerechtem Verbraucherschutz und der Förderung generationenübergreifendem Engagements.

Mit Elke Ferner hatte Kramme die im Bundesfamilienministerium für Seniorenpolitik zuständige Staatssekretärin nach Bayreuth eingeladen. Ferner, die vorab mit Kramme bereits dem Mehrgenerationenhaus in Bayreuth einen Besuch abstattete, machte mit Blick auf die aktuellen Aufgaben der Seniorenpolitik deutlich dass es wichtig sei, die eigene Nachbarschaft und das Gemeinwesen so zu stärken und zu gestalten, dass ein selbstbestimmtes Leben im Alter und aktive Teilhabe möglich seien.

„Wir müssen uns um die Potenziale der Älteren kümmern“, so Elke Ferner, die sich für eine im Grundgesetz verankerte Gemeinschaftsaufgabe „Demografie“ aussprach. Keine Kommune sei wie die andere. Starke, handlungsfähige Kommunen seien jedoch von zentraler Bedeutung, um im demografischen Wandel die Politik für ältere und mit älteren Menschen vor Ort wirkungsvoll weiterzuentwickeln. Die Gemeinschaftsaufgabe sei ein sinnvolles Instrument, um Kommunen zielgerichtet bei der der Bewältigung des demografischen Wandels zu unterstützen.

Auf die konkrete Frage, wo sie Verbesserungsbedarf sehe, antwortete die Staatssekretärin: „Bei den Hilfen aus einer Hand – die Menschen interessiert nicht, wer zuständig ist, sondern dass ihre Probleme gelöst werden.“ Auch Kreisrätin Sonja Wagner, die gleichzeitig in ihrer Funktion als stellvertretende Vorsitzende des Seniorenbeirats Pegnitz gekommen war forderte, „das Kompetenzwirrwarr zu beenden“.

Dr. Beate Kuhn, 3. Bürgermeisterin der Stadt Bayreuth, erläuterte den Gästen kurz und prägnant den aktuellen Seniorenplan der Stadt Bayreuth, der sich vor allem dadurch auszeichne, dass er kontinuierlich fortgeschrieben werde. In Sachen Pflege – stationär, ambulant oder Tages-/Kurzzeitpflege – sei man derzeit in Bayreuth gut aufgestellt.

Roland Sack vom VdK nahm die Möglichkeiten der Mobilität der Seniorinnen und Senioren in den Blick und sparte nicht mit kritischen Anmerkungen: Kopfsteinpflaster, was Menschen mit Rollatoren das Leben erschwert, fehlende Querungshilfen oder abgesenkte Bordsteine, zu lange Rotphasen an Fußgängerampeln („da bräuchte man dann eine Ruhebank“) und schließlich fehlende Hinweise auf barrierefrei zugängliche Arztpraxen.

Klaus Hamann komplettierte als Mitglied des Seniorenbeirats der Stadt Bayreuth das Podium. Er sprach das Problem der Einsamkeit im Alter an. „Der Großteil der Menschen im dritten Lebensabschnitt in Deutschland fühlt sich nicht einsam. Dennoch nutzen immer mehr alte Menschen den Notrufknopf, um einfach mit jemandem zu reden“, so Hamann. Mit Stadtteilbetreuungen, Besuchspartnerschaften zwischen Jung und Alt oder auch einem Abholservice zu Veranstaltungen könne dem gegengesteuert werden.

Das Fazit des Abends zog der Bamberger Bundestagsabgeordnete Andreas Schwarz: „Wir dürfen Alter nicht nur als Risiko und Kostenfaktor sehen, sondern als Chance. Noch nie hatten wir so viele Menschen, die zwar alt aber fit, teilweise wohlhabend und sehr engagiert sind. Das ist auch etwas Gutes.“

Homepage SPD Oberfranken