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Kein Flugplatzneubau im Landkreis Coburg!

Veröffentlicht am 19.05.2010 in Kommunalpolitik

Die Jusos Coburg-Land lehnen einen Flugplatzneubau im Landkreis Coburg, wie ihn das geplante Planfeststellungsverfahren vorsieht, ab. Diese Haltung haben die Jusos kürzlich im Rahmen einer Mitgliederversammlung einstimmig beschlossen.

„Wir bedauern die Entscheidung des Coburger Kreistages ein Planfeststellungsverfahren für den Standort Neida einzuleiten“, kommentierte der Kreisvorsitzende der Jusos Coburg Land, Sebastian Geiger, das Votum der 35 Kreistagsmitglieder, die sich am vergangenen Dienstag (18.05.2010) in einer Abstimmung für den Flugplatzneubau ausgesprochen haben. „Dennoch unterstützen wir ausdrücklich die Haltung unseres Landrats Michael Busch und der acht weiteren SPD-Kreisrätinnen und Kreisräte, die leider vergebens gegen den Antrag gestimmt haben“, so Geiger weiter.

Die Jusos begründen ihren Standpunkt unter anderem mit dem nach wie vor zweifelhaften Bedarf, der enormen finanziellen Belastung durch den Bau und dem laufenden Betrieb sowie mit der hohen Belastung für die Umwelt und die Bevölkerung. Die als Gegenargument ins Feld geführte Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur kann diese Nachteile nicht ausgleichen. Zumal mit der neuen Autobahn A73 die internationalen Flughäfen Nürnberg und Erfurt einfach und schnell zu erreichen sind. Der vorgesehene ICE-Halt in Coburg wird die Verkehrsanbindung der Region nochmals deutlich steigern, sodass die offenkundigen Nachteile des Flugplatzneubaus nicht zu rechtfertigen sind.

„Wenn jetzt gesagt wird ein Planfeststellungsverfahren hat den Zweck alle nötigen Details zu klären, dann ist das schlicht und ergreifend nicht korrekt. Ein Planfeststellungsverfahren hat lediglich ein einziges Ziel: Baurecht zu erlangen“, führt Sebastian Geiger, der auch stellvertretender SPD-Kreisvorsitzender ist, aus. „Wenn hier wirklich die Absicht verfolgt werden würde, beispielsweise den Bedarf für einen Neubau zu ermitteln, dann hätte dies mittels unabhängiger Gutachten außerhalb eines Planfeststellungsverfahrens gesehen müssen.“

Außerdem spricht sich die SPD-Jugendorganisation in ihrem Beschluss für einen Bürgerentscheid aus, wie ihn auch Landrat Michael Busch vorgeschlagen hat. Eine derart wichtige und einschneidende Entscheidung sollte man allen Bürgerinnen und Bürgern im Landkreis Coburg überlassen, so die Jusos. Im Fall eines Bürgerentscheids werden die Jusos – so sieht es der Beschluss vor – an der Seite der Bürgerinitiativen gegen einen Flugplatz kämpfen. „Es geht hier um eine Entscheidung, die vor allem auf die junge Generation negative Auswirkungen haben wird. Deshalb sehen wir uns in der Pflicht, aktiv gegen einen Flugplatzneubau zu kämpfen“, sagte Geiger abschließend.

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Foto: © Karl-Heinz Laube / PIXELIO