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Jusos fordern Ausstieg aus der Atomenergie

Veröffentlicht am 24.04.2011 in Umwelt

Kronacher Jungsozialisten beleuchten das Thema Kernenergie.
Sie wollen sich weiter an allen Mahnwachen beteiligen.

Die Jusos des SPD-Kreisverbandes Kronach trafen sich
kürzlich zu einer Diskussionsrunde über die Atompolitik. Anlass waren
der Tsunami in Japan und die damit einhergehende Atomkatastrophe.
Alexander Gröger, Mitglied der Greenpeace-Gruppe Kronach, informierte
in einem Referat über die Atomkraft und deren Auswirkungen
auf Umwelt und Menschen. „Die Behauptung, dass von Kernkraftwerken
ein vertretbares Restrisiko ausgehe, wurde durch die Katastrophe in Japan
neuerlich widerlegt“, so Gröger. Er forderte deshalb, alle Kernkraftwerke
sofort abzuschalten, denn ein Gau bedrohe ganze Nationen. Allein
der Super-Gau in Tschernobyl 1986 habe neben zahllosen Opfern bislang
Kosten in Höhe von über 200 Milliarden Euro verursacht. Die Ukraine
müsse jährlich fünf Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts für die Schäden dieser Katastrophe aufwenden, erläuterte der Referent.
Durch Energieeinsparung, höhere Effizienz und einem zügigen Ausbau
der erneuerbaren Energien könne der Kernenergieanteil problemlos ersetzt
werden, sagte er weiter. „Die Behauptung, dass Atomstrom billig sei,
ist durch die unüberschaubaren Schäden, die eine solche Katastrophe
verursacht, widerlegt.“ Für die Beseitigung dieser Schäden müsste im
Ernstfall der Staat aufkommen. Denn die einzelnen Konzerne haften neben
ihrem Firmenwert nur mit einer Summe von 2,5 Milliarden Euro pro
Reaktor. Würden alle Kosten, die durch die Nutzung der Kernenergie
verursacht werden, in die Strompreiskalkulation eingestellt, wäre
Atomstrom kaum bezahlbar. Jeder hat die Wahl.
Gröger plädierte für die Verabschiedung eines „Abschaltgesetzes“.
Nur durch einen gesamtgesellschaftlichen Konsens könnten die schwerwiegenden Folgen der Kernenergie beseitigt werden. „Eines ist sicher:
Nachdem das letzte Atomkraftwerk abgeschaltet wurde, wird der angefallene Müll noch für Millionen Jahre strahlen“, konstatierte Gröger. Er
machte auch deutlich, dass jeder Bürger seinen persönlichen Atomausstieg vornehmen könne. Schließlich habe man freie Wahl, woher
man seinen Strom beziehe. Man könne einen Anbieter wählen, der
keinen Atomstrom verwende.
Die Jusos beschlossen, sich weiterhin an den Demonstrationen und
Mahnwachen gegen die Atomkraft zu beteiligen und mehr Bürger davon
zu überzeugen, dass es auch ein Leben ohne Kernenergie geben kann.
Die Verantwortung, für nachfolgende Generationen eine saubere Umwelt
zu hinterlassen „tragen wir heute“, betonten sie.