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Die AWO in Bayern fordert mehr reguläre Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen

Veröffentlicht am 04.05.2015 in Gleichstellung

Der Vorsitzende des AWO-Landesverbands Thomas Beyer und der Landesgeschäftsführer Wolfgang Schindele appellieren anlässlich des Europäischen Protesttags zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung an die Arbeitgeber, mehr Menschen mit körperlichen und seelischen Beschwerden einzustellen – Viele sind bestens ausgebildet und hochmotiviert.

Obwohl die deutsche Wirtschaft Rekordzahlen schreibt und die Unternehmen in manchen Bereichen händeringend nach Personal suchen, gibt es Gruppen, die es schwer haben, eine Arbeitsstelle zu finden. Dazu zählen Menschen mit körperlichen und geistigen Behinderungen. Laut der Regionaldirektion der Arbeitsagentur waren im vergangenen März genau 23.409 Menschen mit Schwerbehinderung in Bayern arbeitslos gemeldet. Von ihnen suchten rund 9.000 Personen und damit 38 Prozent bereits länger als ein Jahr nach einer Beschäftigung.

„Die Integration von Menschen mit Behinderungen ist ein Stiefkind der Arbeitsmarktpolitik hierzulande. So lange es uns aber nicht gelingt, diese Frauen und Männer auf dem Arbeitsmarkt gleichberechtigt zu beschäftigen, steckt die Inklusion in Bayern noch in den Kinderschuhen“, erklärt Thomas Beyer, Landesvorsitzender der Arbeiterwohlfahrt in Bayern, anlässlich des Europäischen Protesttags zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung am 5. Mai.

Landesgeschäftsführer Wolfgang Schindele macht auf folgendes Paradoxon aufmerksam: „Einerseits beklagt die Wirtschaft lautstark den Fachkräftemangel, andererseits berücksichtigt sie bei Einstellungen nicht ausreichend Menschen mit Behinderungen. Dabei sind viele von ihnen bestens ausgebildet, hochmotiviert und demnach den Anforderungen eines regulären Arbeitsverhältnisses gewachsen. Das berichten uns unsere AWO-Gliederungen, die in der Behindertenarbeit aktiv sind und die Aus- und Weiterbildung für Menschen mit Behinderungen anbieten.“

Potenzielle Arbeitgeber auf die Talente und Fertigkeiten von Menschen mit Behinderungen aufmerksam zu machen, das ist ein Ziel des Projekts „Inklusion – Ein Gewinn für alle“ des AWO-Landesverbands, das noch bis 2016 läuft. Schindele, der die Federführung des Projekts hat: „Wir möchten erreichen, dass mehr Arbeitsmöglichkeiten insbesondere für Menschen mit seelischen Behinderungen geschaffen werden.“

 

Die AWO in Bayern zählt rund 65.000 Mitglieder und beschäftigt rund 26.000 haupt­amtliche Mitar­beiterinnen und Mitarbeiter. Darüber hinaus engagieren sich rund 13.500 Menschen ehrenamtlich in verschiedenen sozialen Bereichen. In über 1.700 Einrichtungen und Diensten ist die AWO landesweit gesellschaftlich aktiv und auf allen Gebieten der sozialen Arbeit, der Erziehung, der Bildung und des Gesund­heits­wesens tätig.

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