Die Jusos Coburg/Kronach widmen sich in diesem Jahr schwerpunktmäßig dem Themenbereich der Bildung. Ein Aspekt hierbei ist die bildungspolitische Diskussion, ein weiterer die politische Bildungsarbeit. In diesem Rahmen besuchte eine Delegation der Jusos Coburg/Kronach die Gedenkstätte Buchenwald.
Das Konzentrationslager Buchenwald wurde 1937 in unmittelbarer Nachbarschaft zur Klassikerstadt Weimar errichtet. In das Konzentrationslager deportierte die SS Männer, Jugendliche und Kinder, die keinen Platz im nationalsozialistischen Weltbild hatten. Jeder vierte Häftling kam in Buchenwald durch Hunger, Krankheit, Erschöpfung, medizinische Versuche oder willkürliches Töten ums Leben. Nachdem Buchenwald am 11. April 1945 befreit worden war, war seine traurige Geschichte noch nicht beendet: Nach dem Einzug der Roten Armee in Thüringen wurden in Buchenwald von 1945 bis 1950 etwa 28.500 Menschen ohne Gerichtsurteil und auf unbestimmte Zeit interniert.
Heute befindet sich eine Gedenkstätte auf dem Gelände des ehemaligen KZ Buchenwald, in der sich die Besucher auf vielfältige Weise mit der Geschichte Buchenwalds auseinandersetzen können. Die Jusos Coburg/Kronach sahen einen Film zur Geschichte Buchenwalds, besuchten die vier ständigen Ausstellungen zur Thematik und ließen sich während einer Geländeführung umfangreich über das ehemalige Konzentrationslager informieren. Im Anschluss daran wurde bei einem Rundgang durch die Klassikerstadt Weimar der Kontrast zwischen Kultur und Unkultur in unmittelbarer Nähe besonders deutlich.
“Sich seiner Vergangenheit bewußt zu sein, heißt Zukunft haben. Aus diesem Grund ist es ist für junge Menschen und insbesondere für uns Jusos als Mitglieder einer politischen Partei, welche sowohl im Nationalsozialismus, wie auch in der DDR Verfolgungen und Terror ausgesetzt war, sehr wichtig die eigene Geschichte zu kennen”, so Franziska Bartl, Vorsitzende der Jusos Coburg/Kronach. “Nur auf diese Weise können die Strukturen unserer Gesellschaft, sowie ihre politischen Prozesse begriffen und verändert werden.”
Isabel Zosig, stellvertretende Vorsitzende der Jusos Coburg–Stadt ergänzt: “Deshalb wollen wir Jusos in Zukunft jedes halbe Jahr eine Bildungsfahrt anbieten. Im Herbst werden wir vorraussichtlich Gotha besuchen, wo 1875 der Gründungskongress der Vorläuferpartei der SPD stattfand, um uns mit der Geschichte unserer Partei näher auseinander zu setzen.”
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