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Bankenskandal: Hat die Landesbank die HGAA zu schnell verkauft?

Veröffentlicht am 09.07.2010 in Wirtschaft

Die SPD-Landtagsfraktion erwartet nach der Vernehmung des Kärntner Landeshauptmanns Gerhard Dörfler und des Vorstandsmitglieds der Grazer Wechselseitigen, Dr. Siegfried Grigg, heute im HGAA-Untersuchungsausschuss klare Aussagen der CSU-Verwaltungsratsmitglieder der BayernLB zu den neuen Bewertungen der Sachverhalte. „Wir wissen bereits, dass beim Einstieg bei der Hypo Group Alpe Adria nicht alle Risiken sorgfältig bewertet wurden und nun gibt es ausdrückliche Aussagen, dass beim Ausstieg nicht alle Chancen angeschaut wurden", erklärt der stellvertretende Vorsitzende Harald Güller. „Wir sind gespannt, was Ministerpräsident Seehofer und Finanzminister Fahrenschon dazu zu sagen haben."

Nachdem Landeshauptmann Dörfler der BayernLB und ihren CSU-Verwaltungsräten ein vernichtendes Zeugnis ausgestellt hat, meldete der Vertreter des ehemaligen Minderheiteneigentümers Grazer Wechselseitige, Grigg, Zweifel an, ob der schnelle „Wiederverkauf" der Hypo Group Alpe Adria (HGAA) Ende 2009 sinnvoll gewesen ist. „Es muss geklärt werden, ob es bei dem Verkauf für nominell einen Euro, bei dem die BayernLB noch 825 Millionen Euro draufgelegt hat, nicht erneut zu groben Fehlern gekommen ist", erklärt Untersuchungsausschuss-Mitglied Inge Aures (Bild). Grigg bewertete nicht in erster Linie den Kauf der HGAA als Fehler, sondern den übereilten Verkauf. Die BayernLB habe die HGAA nahezu um jeden Preis verkaufen wollen. „Und das, nachdem sie vorher offenbar bereit war, jeden Preis zu zahlen", stellt Güller fest.

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