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AWO-Chef Beyer: Verschämte Altersarmut ist ein trauriges Phänomen für einen Sozialstaat

Veröffentlicht am 30.09.2015 in Senioren

Der Landesvorsitzende der Arbeiterwohlfahrt in Bayern fordert anlässlich des Tags der älteren Menschen am 1. Oktober Mindestrente, gerechten Lohn und ein kostenloses Gesundheitssystem:

Der Begriff Rente stammt vom Wort Rendite, was wiederum gemeinhin für Kapitalertrag steht. Dieser fällt für zunehmend mehr Ruheständler karg aus. In Bayern beispielsweise ist bereits jede(r) vierte(r) Rentnerin und Rentner von Armut bedroht, wie sich aus dem Bayerischen Sozialbericht 2013 ergibt. „Das ist kein Wunder, beträgt doch die durchschnittliche Neurente hierzulande gerade mal 723 Euro. Damit kann ein Mensch den vielzitierten wohlverdienten Ruhestand kaum bestreiten, geschweige denn genießen. Das ist ein Unding, zumal viele dieser Menschen ein Leben lang hart gearbeitet haben“, erklärt der Landesvorsitzende der Arbeiterwohlfahrt in Bayern, Thomas Beyer, anlässlich des Tags der älteren Menschen am 1. Oktober.

Gerade im höheren Lebensalter fallen zusätzliche Kosten an, vor allem Zuzahlungen für Medikamente, ärztliche Untersuchungen, Zahnersatz, Pflegeleistungen. Wenn indes das Geld knapp ist, verschweigen viele Menschen ihre Beschwerden und verschleppen Krankheiten – nicht selten, bis es zu spät ist. „Vor allem bei älteren Menschen ist sogenannte verschämte Armut oft zu beobachten. Ein traurig stimmendes Phänomen, insbesondere in einem Sozialstaat“, sagt der AWO-Chef.

Um Altersarmut vorzubeugen, fordert Beyer neben einer Mindestrente, ein kostenloses Gesundheitssystem, gerechte Löhne für ein auskömmliches Leben. Beyer: „Wer heute genügend verdient, der bekommt morgen auch eine Rente, von der sich würdig leben lässt.“

 

Die AWO in Bayern zählt rund 65.000 Mitglieder und beschäftigt rund 28.000 hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Darüber hinaus engagieren sich rund 13.500 Menschen ehrenamtlich in verschiedenen sozialen Bereichen. In über 1.700 Einrichtungen und Diensten ist die AWO landesweit gesellschaftlich aktiv und auf allen Gebieten der sozialen Arbeit, der Erziehung, der Bildung und des Gesundheitswesens tätig.

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