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Geschichte der Jusos

Wie alles begann...

Wie sind die Jusos entstanden? Welche Entwicklung haben sie während ihrer langen Geschichte durchgemacht? All dies und noch viel mehr erfahrt ihr hier:

 

1918–1969

Die Jusos entstanden zwischen 1918 und 1920 als sich Gruppen von 20 bis 25 Jahre alten Sozialdemokraten zusammenfanden. Zahlenmäßig blieben die Jusos eher unbedeutet und hatten zwischen 3.000 und 5.000 Mitgliedern. 1931 löste die SPD im Zuge eines innerparteilichen Streits die Jusos auf.

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurden 1946 die Jungsozialisten wiedergegründet. Zunächst stellten ehemalige Frontsoldaten die Mehrheit der Mitglieder. Die Jusos waren in ihren ersten Jahren zunächst loyal der Mutterpartei gegenüber und folgten linientreu der inhaltichen Ausrichtung der SPD.

Linkswende im Jahr 1969
Im Jahr 1969 vollzog sich die 'Linkswende' der Jusos. Sie beschlossen auf ihrem Bundeskongress in München die Wende von der braven, angepassten Parteijugend hin zu einem linken politischen Verband. Die Jusos verstehen sich seitdem als „sozialistischer Richtungsverband“ innerhalb der SPD, der auf die inhaltliche Ausrichtung der Partei aktiv Einfluss nimmt.

 

1969–1982

Seit den siebziger Jahren nutzen die Jusos die traditionelle „Faust mit Rose“ der Sozialistische Internationale als ihr Logo.

1973 gelang es den links der SPD positionierten Jusos im Rahmen der 68er-Bewegung mit 300.000 Mitgliedern ihren bisherigen Höchststand zu erreichen und viele SPD-Gremien zu «übernehmen». Die Jusos stellten zu diesem Zeitpunkt etwa 30% der SPD.

Inhaltlich traten die Jungsozialisten ab 1969 ein für die Demokratisierung aller Lebensbereiche, insbesondere der Wirtschaft und des Staates. Dies sollte bedeuten: die Vergesellschaftung der strukturbestimmten Bereiche der Wirtschaft (sog. Schlüsselindustrien), gesamtgesellschaftliche Planung der Investitions-, Forschungs- und Entwicklungsprioritäten bei relativer Autonomie der einzelnen Unternehmen im Rahmen dieser zentralen Rahmensetzung (sog. „zentraler Rahmenplan bei dezentraler Feinsteuerung»). Auch nahmen die Jusos immer häufiger feministische Positionen ein.

Die Jungsozialisten verfolgen die sog. Doppelstrategie. Dies bedeutete einerseits Basisarbeit und andererseits Arbeit in den Institutionen (auch als “Marsch durch die Institutionen” bezeichnet).

Zerfallserscheinungen folgten mit der aufkommenden Strategiedebatte und den stärker werdenden Grabenkämpfen zwischen den drei sich als marxistisch verstehenden Flügeln. Neben der reformsozialistisch-undogmatischen Strömung bildeten sich zwei Gruppen mit antimonopolistischer beziehungsweise antirevisionistischer Ausrichtung. Die theoretische Diskussion auf abgehobenen Niveau band die praktischen Kräfte. Mit dem Ausschluss des Vorsitzenden Klaus Uwe Benneter wird der Höhepunkt der Selbstzerfleischung überwunden.

 

1982 bis heute

Aber auch nach 1989, als dem Theoriestreit zwischen den Strömungen die Grundlage entzogen war, bestimmten oftmals Flügelkämpfe zwischen verschiedenen, inzwischen häufig neugegründeten und umbenannten Strömungen, das Verbandsleben auf Bundesebene.

1997 gab sich der Verband ein modernisiertes Logo, das allerdings von einigen Bezirken zum Teil aus Traditionsbewusstsein, zum Teil als Ergebnis von Strömungsstreitigkeiten abgelehnt wird.

(Quelle: SoziWiki)